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Warum Silber auf einmal sogar Gold übertrumpft

Im Juni kann Silber Gold überholen. Der eskalierende Krieg im Nahen Osten spielt dabei sicherlich eine wichtige Rolle, doch es gibt noch andere Gründe, warum Silber auf einmal so stark zulegen kann.

Juni 2025 - Das sieht man selten. Silber, häufig geringschätzig als „das Gold des armen Mannes“ bezeichnet, hat seit Anfang Juni deutlich kräftiger zugelegt als Gold. Mit einem Plus von über elf Prozent kann Silber auf sich aufmerksam machen, Gold kommt hingegen nur auf einen Wertzuwachs von gut zwei Prozent (Stand am 18. Juni 2025). Was genau dazu geführt hat, dass Silber auf einmal so gut dasteht, wird am Markt heftig diskutiert, wahrscheinlich sind es mehrere Gründe.

Da ist zum einen die geopolitische Lage, die den Silberpreis antreibt. Die Eskalation im Nahen Osten lässt Anleger auf die Suche nach Sicherheit gehen, und davon profitieren traditionell die Edelmetalle. Dabei hat Silber durchaus Nachholbedarf. Denn Gold konnte in den zurückliegenden zwölf Monaten schon deutlich stärker zulegen, immerhin um 45 Prozent, Silber schafft es nur auf etwas mehr als die Hälfte. Der Nachholbedarf gegenüber Gold hat wohl wesentlich zur Outperformance von Silber im Juni beigetragen, sagen Beobachter.

Rüstungsindustrie wird für Silber immer wichtiger
Doch es gibt einen weiteren Grund, der den Silberpreis antreibt. Denn Silber ist nicht nur ein Edelmetall, sondern auch ein Industrierohstoff. Den industriellen Einsatz gibt es auch bei Gold, doch bei Silber spielt dieser eine weitaus grössere Rolle. In den vergangenen Jahren wurde bei Silber vor allem die enorm gestiegene Nachfrage aus der Elektroindustrie und hier speziell aus der Solar- und der Automobilindustrie hervorgehoben. Doch es gibt einen eher verborgenen Preistreiber bei Silber, den viele Beobachter lange Zeit möglicherweise nicht auf dem Schirm hatten – gemeint ist die Rüstungsindustrie.
Laut dem Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) haben die Länder weltweit mit umgerechnet etwa 2,7 Billionen US-Dollar 2024 so viel für ihr Militär ausgegeben wie nie zuvor. Doch vor allem die Entwicklungen der vergangenen Monate haben klar gezeigt: Die Welt rüstet auf. Zugegeben: Wie viel Silber die Rüstungsindustrie verbraucht, kann nur geschätzt werden, denn während zivile Unternehmen ihre Produktionszahlen transparent offenlegen müssen, operiert die Rüstungsindustrie naturgemäss im Schatten der Geheimhaltung, weshalb genaue Zahlen unter Verschluss bleiben. Doch dass die Rüstungsindustrie für die Produktion moderner Waffensysteme grosse Mengen an Silber benötigt, ist bekannt. Es wird vermutet, dass in einem einzigen Tomahawk-Marschflugkörper rund 15 Kilogramm Silber, also fast 500 Unzen, stecken, was in etwa erahnen lässt, welche Silbermengen in der Rüstungsindustrie verbraucht werden.

Doch warum ist Silber für die Rüstungsindustrie so wichtig? Das liegt an den physikalischen Eigenschaften des Edelmetalls, die einzigartig sind. Waffensysteme lassen bei der Qualität des Metalls keinerlei Kompromisse zu. Moderne Aufklärungssysteme und Drohnen, aber auch Radaranlagen und Kommunikationssysteme sind mit hochempfindlichen Sensoren ausgestattet. Die silberhaltigen Komponenten gewährleisten dabei präzise Datenübertragungen, auch unter widrigsten Bedingungen. Besonders in Hyperschallraketen spielt Silber eine zentrale Rolle. Die extremen Temperaturen und Geschwindigkeiten erfordern Materialien mit höchster Leitfähigkeit und Zuverlässigkeit. Die grössten Militärmächte der Welt befinden sich aktuell in einem regelrechten Wettrüsten bei der Entwicklung neuer Waffensysteme, was den Silberverbrauch des Militärs in die Höhe treiben könnte.

Stagnierendes Angebot, doch der Markt bleibt volatil
Während also die Nachfrage nach Silber in den kommenden Jahren anziehen dürfte, stagniert seit Jahren das Angebot. Silber wird hauptsächlich als Nebenprodukt (Sekundärprodukt) bei der Förderung anderer Metalle gewonnen, während nur ein kleiner Teil in Primärminen systematisch abgebaut wird. Dies macht eine gezielte Angebotserweiterung des immer wichtiger werdenden Metalls überaus schwierig.

Silber ist also auch für Anleger interessant. Doch Vorsicht, die Entwicklung des Silberpreises ist keine Einbahnstrasse. Auch wenn derzeit vieles für einen signifikant höheren Silberpreis spricht, die Entwicklung bleibt sehr volatil. Der Silbermarkt ist sehr eng, wenige grössere Orders können den Markt und damit den Preis erheblich beeinflussen. Unsicherheit gibt es auch bezüglich der Handelspolitik von Donald Trump. Die USA ist einer der grössten Silbernachfrager, gleichzeitig möchte der US-Präsident durch Zölle die Einfuhr von Silber aus dem Ausland reduzieren. Wie sich das am Ende auf den Silberpreis auswirkt, ist unsicher.

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