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Der Blick auf den Big Mac

Welche Währung ist unterbewertet? Welche überbewertet? Um diese Fragen zu beantworten, wurde der Big-Mac-Index entwickelt. Im Kern geht es darum, die Kaufkraft der verschiedenen Währungen miteinander zu vergleichen, und das anhand eines Big Macs. Dabei schneidet der Franken derzeit besonders ungünstig ab.

Oktober 2022 - Geht es nach der Einschätzung von Experten, gleichen Währungsprognosen einem Blick in die Kristallkugel. Es ist unmöglich, Wechselkurse zu prognostizieren, lautet der Standpunkt des früheren Chefökonomen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel Bill White. Das ist richtig. Denn Währungen beziehungsweise Wechselkurse ergeben sich nicht aus einer mathematischen Formel, die man einfach so berechnen kann. Sie sind einerseits Spiegelbild wirtschaftlicher Verhältnisse in einem Land, in einem Wirtschaftsraum, sie sind andererseits aber auch Ausdruck von Stimmungen, von Meinungen und ganz individuellen Einschätzungen der Anleger.

Der Franken zeigt das deutlich. Fast schon traditionell ist er gegenüber vielen anderen Währungen überbewertet. Sicher, die Schweizer Wirtschaft ist sehr stabil und wächst robust, häufig auch in Krisenzeiten, was einen Teil der Nachfrage nach Franken am internationalen Devisenmarkt erklärt, doch zugleich geniesst der Franken auch einen Ruf als sicheren Hafen, als "safe haven", wie es im Englischen heisst. Und da ist auch viel Psychologie im Spiel, sagen Marktkenner. Die Anleger schätzen den Schweizer Bankensektor, der als stabil und sicher gilt. Als Vorteil gilt auch die Unabhängigkeit gegenüber der Europäischen Union (EU), die die Schweiz zum Teil immun gegen negative politische und wirtschaftliche Ereignisse in der Region machen soll.
Doch solche Argumente sind nicht immer stimmig. Auch in der Schweizer Bankenlandschaft gibt es Probleme, wie die aktuellen Ereignisse bei der Credit Suisse zeigen. Bis 2024, so eine Analyse von Goldman Sachs, könnte die Bank einen Fehlbetrag von bis zu acht Milliarden Franken aufweisen. Und die viel gelobte Unabhängigkeit der Schweiz von der EU ist so auch nicht mehr gegeben, wie die zahlreichen bilateralen Abkommen zwischen den beiden zeigen. Die Schweiz und die EU bilden einen zusammenhängenden Wirtschaftsraum. Viele Gesetze der EU gelten quasi auch in der Schweiz, das lässt sich schon allein aufgrund ihrer geographischen Lage gar nicht vermeiden.

Die Theorie der Kaufkraftrelation
Das macht den Franken anfällig für Korrekturen. Wie anfällig, zeigt vielleicht auch ein Blick auf den Big-Mac-Index. Zugegeben, der Big-Mac-Index ist nicht unbedingt ein hochwissenschaftliches Vorgehen zur Analyse der Finanzmärkte, aber doch so eine Art Geschmacksbarometer. Und das sagt, der Franken ist derzeit massiv überbewertet. Doch wie funktioniert der Big-Mac-Index?
Erfunden wurde er von der britischen Wirtschaftszeitung The Economist, die auch regelmässig die für die Berechnung notwendigen Daten zur Verfügung stellt. Die zurückliegende Berechnung stammt vom Juli 2022, auf dessen Daten im Folgenden auch Bezug genommen wird. Der Index beruht auf der Annahme, dass für ein bestimmtes und in vielen Ländern erhältliches und identisches Produkt – hier eben der Big Mac von McDonald‘s – stets der gleiche Preis gezahlt werden müsste. Durch die Umrechnung der jeweiligen Währung zum aktuellen US-Dollar-Kurs werden die verschiedenen Big-Mac-Preise verglichen. Kostet der Big Mac in einem Land deutlich mehr als in den USA, dann gilt die Währung gegenüber dem US-Dollar als überbewertet, kostet er weniger, als unterbewertet. Entsprechend müssten die Währungen dann gegenüber dem US-Dollar abwerten beziehungsweise aufwerten.

Der Big-Mac-Index und ähnliche Modelle fussen auf der Theorie der Kaufkraftrelation. Sie geht davon aus, dass Wechselkurse hauptsächlich deshalb schwanken, um Preisniveauunterschiede zwischen den Ländern auszugleichen. Aktuell sind Franken, Norwegische und Schwedische Krone zum US-Dollar tendenziell überbewertet, denn in diesen Ländern kostet ein Big Mac deutlich mehr als in den USA. Dabei nimmt die Schweiz mit einem ungerechneten Big-Mac-Preis von über 6.70 Dollar einen Spitzenplatz ein. Gefolgt von Norwegen mit 6.26 Dollar und Schweden mit 5.59 Dollar. Für einen Big Mac in den USA müssen derzeit im Schnitt nur 5.15 Dollar bezahlt werden.

In der Theorie müssten sich die Preise nun angleichen. Ein Schweizer etwa müsste sich nun einen Big Mac statt in Zürich in New York kaufen. Dort ist er ja viel billiger. Um das zu machen, tauscht er Franken in Dollar, denn die freundliche Damen hinter dem McDonald‘s-Schalter in New York will ja schliesslich Dollar haben. Das heisst, am Währungsmarkt werden Franken verkauft und Dollar gekauft. Das bringt den Frankenkurs tendenziell unter Abwertungsdruck, der Dollar hingegen wertet auf, wird teurer, da er mehr nachgefragt wird. Dass das in der Praxis so nicht stattfindet, zumindest nicht beim Big Mac – bis er von New York in Zürich eintrifft, ist er kalt und ungeniessbar – ändert erst einmal wenig an der Richtigkeit der Theorie.
Aber es geht natürlich auch in die andere Richtung. In der Eurozone sind es umgerechnet im Schnitt derzeit nur 4.77 Dollar, in Grossbritannien 4.44 Dollar und in Japan nur 2.83 Dollar, die man für einen Big Mac zahlen muss, diese Währungen müssten nun zum Dollar aufwerten.

Big Mac statt Kristallkugel
Allerdings folgt aus dem Big-Mac-Index noch nicht, dass es nun zwangsläufig zu einer Abwertung des Franken kommen muss. Der Franken ist, wie bereits gesagt, fast schon traditionell überbewertet. Die durch den Big-Mac-Index aufgezeigte Überbewertung macht ihn aber zumindest anfällig für Korrekturen. Anleger sollten also, was den Franken anbetrifft, zumindest vorsichtiger agieren. Insofern gleichen Währungsprognosen nicht einem Blick in die Kristallkugel, aber vielleicht auf den Big Mac.

Eine Übersicht unseres Produktangebots auf den Schweizer Franken finden Sie unter nachfolgenden Links:
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