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Mit mehr Power in den Herbst

Der DAX bekommt zehn neue Mitglieder, aus dem bekannten DAX 30 wird der DAX 40. Das könnte dem deutschen Leitindex mehr Schwung verleihen. MÄRKTE & ZERTIFIKATE focus erklärt warum.

Juli 2021 – Viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Doch manchmal eben auch nicht. Aus dem bekannten und auch in der Schweiz rege gehandelten DAX 30, Deutschlands Leitindex in Sachen Blue Chips, wird im September der DAX 40. Der DAX 30 verschwindet dann, der DAX 40 nimmt seinen Platz ein. Das ist kein Novum, auch andere bekannte Länderindizes bestehen aus 40 Indexmitgliedern. Etwa der französische Cotation Assistée en Continu, kurz CAC, auch er besteht aus Aktien von 40 Unternehmen. Und der spanische Iberia Index (IBEX) hat zwar nicht 40, aber immerhin 35 Mitglieder.

Besser und breiter

Die Aufstockung des DAX ist Teil eines von der Deutschen Börse AG verfolgten Plans, einerseits die Aussagekraft des Index zu verbessen – mit 40 Werten lässt sich die deutsche Wirtschaft besser und breiter darstellen als mit 30 – andererseits die Qualität anzuheben. Ein Prozess, der schon länger dauert. Nach dem Skandal um Wirecard hat man bereits einige Änderungen bei der Indexaufnahme umgesetzt. Seit Dezember 2020 müssen alle DAX-Aufsteiger vor der Aufnahme mindestens zwei Jahre hintereinander ein positives Ebitda aufweisen. Das Ebitda (Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization) ist der operative Gewinn eines Unternehmens vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen. Zudem sind alle Index-Mitglieder seit März 2021 dazu verpflichtet, sowohl testierte Geschäftsberichte als auch Quartalsmitteilungen zu veröffentlichen. Unternehmen, die die entsprechende Frist nicht einhalten, fliegen automatisch aus dem Index. Bei Wirecard gab es hier öfters Schwierigkeiten, dennoch ist der Wert im DAX geblieben.

Die Aufstiegskandidaten

Und wer könnte nun im September in den DAX aufrücken? Zur Auswahl stehen die nach Free-Float-Marktkapitalisierung zehn grössten Werte aus dem MDAX. Die Free-Float-Marktkapitalisierung beziffert den Börsenwert eines Unternehmens auf Basis aller Aktien, die nicht von Grossaktionären gehalten werden und somit auch vom breiten Publikum erworben und gehandelt werden können. Man spricht hier auch vom Streubesitz. Der MDAX wird im gleichen Zuge mit der Neugestaltung beim DAX von bisher 60 auf 50 Werte reduziert. Die derzeit nach Free-Float-Marktkapitalisierung zehn grössten Unternehmen im MDAX sind Airbus, Zalando, Porsche Vz., Symrise, Siemens Healthineers, HelloFresh, Brenntag, Sartorius, Qiagen und Hannover Rück. Aber das ist nur eine Momentaufnahme, die Abstände zu den nachfolgenden Platzierten wie etwa Beiersdorf, LEG Immobilien, Puma und Knorr-Bremse ist nicht allzu gross. An der Reihenfolge könnte sich also noch etwas ändern. Wer das Rennen macht, wird sich wohl erst unmittelbar vor dem 20. September 2021 entscheiden.

Mehr Rendite

Am DAX selber ändert die Aufnahme der zehn Neuen nichts. Es wird keinen Kurssprung und keine Verzerrung geben, da die Berechnungsmethode bleibt. Dennoch könnte sich der neue DAX 40 vorteilhaft für den Anleger zeigen. In einer Rückrechnung der Deutschen Börse hätte ein DAX 40 über drei Jahre im Schnitt 0,2 Prozentpunkte mehr Rendite gebracht als ein DAX 30. Das liegt unter anderem daran, dass mittelschwer kapitalisierte Unternehmen, und diese stehen nun als Auswahlkandidaten bereit, sich tendenziell besser entwickeln können als hochkapitalisierte. Der DAX bekommt mit den zehn Neuen sozusagen etwas mehr Schwung, mehr „Power“ für die anstehende Herbstsaison.

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