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Soll man im Mai seine Aktien verkaufen?

Mit Hilfe von Börsenweisheiten suchen Anleger verstärkt nach Orientierung in unruhigen Zeiten. Etwa mit "Sell in May and go away". Doch was taugt die Weisheit? Und welche Alternativen gibt es zum Verkaufen?

April 2021 - Mit grossen Schritten nähern wir uns dem Mai, dem Wonnemonat, wie er oft in der Literatur und Dichtung genannt wird. Doch während sich die einen auf den Frühling freuen, wird es anderen klamm ums Herz, vor allen den Anlegerinnen und Anlegern. Denn der Mai steht in dem Ruf, ein markanter Wendepunkt am Aktienmarkt zu sein. Einerseits soll er für das Ende einer besonders lukrativen Phase an der Börse stehen, andererseits eine eher magere Renditezeit einläuten. „Sell in May and go away“, so die bekannte und oft zitierte Kurzfassung, was so viel heisst wie: „Verkaufe deine Aktien im Mai und bleibe dann bloss der Börse fern“. Doch ist das wirklich so?

Ein Blick auf die durchschnittliche monatliche Performance des SMI zeigt, dass uns mit den Sommermonaten Juni bis September in der Tat eine relativ schwache Phase an der Börse bevorsteht. Die Betonung liegt auf „relativ“, das heisst nicht automatisch negativ. Auch im Juni und Juli konnte der SMI in den zurückliegenden Jahrzehnten unter dem Strich zulegen, halt nur nicht so stark wie in den Vormonaten. Richtig negativ wird es dann erst im August und September, hier stehen jeweils Kursverluste von im Schnitt ein bis zwei Prozent im Vordergrund. Im Oktober geht es dann allerdings schon wieder kräftiger nach oben, im Durchschnitt um fast zwei Prozent.

Wenn alle daran glauben, dann passiert es auch

Doch warum ist das so? Warum ist der Markt in den Sommermonaten schwächer? Nun, das dürfte mehrere Gründe haben. Zum einen ein ganz trivialer Grund: im Sommer verreisen die Anlegerinnen und Anleger. Es sind dann schlichtweg weniger Handelsteilnehmer am Markt unterwegs. Zum anderen, etwas komplexer als der erste Grund: self-fulfilling prophecy. Das heisst, wenn immer mehr Anlegerinnen und Anleger auf der Suche nach Orientierung sind, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Börsenweisheiten wie „Sell in May and go away“ auch eintreten. Und da die Gesamtzahl an Marktteilnehmern dank Internet und Direkt- bzw. Onlinebroker in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen ist, hat sich die Treffsicherheit bei „Sell in May and go away“ in den zurückliegenden Jahren tendenziell auch erhöht – wobei es aber immer noch Jahre gab, bei denen es nicht geklappt hat.

Und vor einem solchen Jahr könnten wir nun auch wieder stehen – dass „Sell in May and go away“ also nicht funktioniert. Warum? Nun, 2021 ist ein Ausnahmejahr, wie bereits 2020. Der Grund ist die Corona-Pandemie – hier funktionieren Börsenweisheiten nicht. Was wir im Moment an der Börse sehen, ist eine „Wette“ auf ein baldiges Ende der Pandemie und eine Erholung der Wirtschaft. In den USA sehen wir das bereits, hier gibt es dank erfolgreicher Impfkampagne starke Erholungen in der Wirtschaft. Und darauf setzen die Anlegerinnen und Anleger nun auch in Europa, und auch in der Schweiz. Im Spätsommer oder Frühherbst könnte ein grosser Teil der Bevölkerung geimpft sein, so die Hoffnung. In einer solchen Hoffnungsphase zu verkaufen, ist problematisch. Eher könnte man da schon auf den Herbst als guten Verkaufszeitpunkt tippen, wenn aus der Hoffnung Realität geworden ist. Denn auch dafür gibt es am Markt eine Weisheit: „Sell on good news“. Ob diese Weisheit auch wirklich stimmt, nun, das können wir an dieser Stelle nicht klären.

Depotabsicherung und Rotation

Klären möchten wir aber, was die Anlegerin oder der Anleger nun bei all den Börsenweisheiten unternehmen kann. Denn die Alternative zwischen „Ich verkaufe im Mai alle Aktien“ und „Ich warte ab“ sind unter anderem auch Hebelprodukte. So ist es möglich, mit Hebelprodukten, etwa mit Mini-Futures Knock-Out Warrant oder Warrants, sein Depot abzusichern. BNP Paribas bietet zum Beispiel Mini-Shorts, Knock-Out Warrant Puts und Put Warrants auf den SMI an, die entweder über SIX Swiss Exchange oder auf Swiss DOST gehandelt werden können.

Natürlich ist hierfür etwa Wissen und Erfahrung notwendig, dafür profitiert die Anlegerin oder der Anleger einerseits von steigenden Aktienkursen – denn sie/er bleibt am Markt investiert –, ist andererseits aber gegen Verluste abgesichert, zumindest in dem Rahmen, in dem Short-Produkte zur Absicherung gekauft werden. Soll das Depot etwa in ganzer Höhe abgesichert werden, lässt sich die Anzahl der zu kaufenden Short-Produkte wie folgt errechnen:

(Wert des Aktienportoflios / aktueller Indexstand) x Bezugsverhältnis = Anzahl Short-Produkte

Depotabsicherung ist das eine Thema, Rotation das andere. Wenn es an der Börse unsicherer werden könnte, bietet sich auch die Umschichtung in weniger korrekturanfällige Aktien an. Das können sogenannte Value-Aktien sein oder auch Blue Chips aus nichtzyklischen Branchen wie Nahrungsmittel, Telekommunikation und Versicherung. SMI-Aktien aus diesen Branchen wären etwa Nestlé, Swiss Life, Swiss Re, Swisscom und Zurich Insurance. Auch auf diese Titel bietet BNP Paribas Hebelprodukte an.

"Sell in May and go away" – eine Börsenweisheit, die nicht falsch ist, aber auch nicht immer zutrifft. Mit einer Depotabsicherung und einer Rotation bei Ihren Aktienpositionen sind Sie für eine mögliche Sommerflaute gewappnet. Und wenn die nicht kommt, dann profitieren Sie von steigenden Aktienkursen. So können Sie sich ungetrübt auf den Mai freuen.

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